Jaaaaahhhh Herr Rossi sucht das Glück .......

...... und gefunden hat er die 80er-Jahre-Party des JSV

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Am 15. Juni 2002 ab 20 Uhr reiste der Junggesellenschützenverein Wettringen in eine Epoche kurz vor unserer Zeit: In die ausgelassenen 80er.

Ganz unter dem Motto „Back to the 80s“ startete der Verein eine Party für alle aktiven und ehemaligen Mitglieder. Letzteren sind die Zeiten von Diana Ross, Nena, Adidas Turnschuhen und Pommesmattenfrisuren sicherlich noch besser bekannt.

Dazu wird der 50er-Jahre-Saal „Stein Eilers“ im Handumdrehen in eine Flash-Disco mit Glitzerkugel und Dekomaterial aus den Tagen der Opel Kadetts, Smileys, Neon-T-Shirts und C-64 Computern gestylt.

Musik im wahrsten Sinne vom Plattenteller mit den größten Hits aus der Dekade, wo Twix noch Raider hieß und die Mädels über ihren Benetton-Sweatshirts Netzhemden trugen, wurden von Plattenscratcher Mike Wigge feat. Venyl-Jockey Bulle Ahlers aufgelegt.

Bulle verriet uns dann noch sein ganz persönliches 80er-Erlebnis: ist er doch 1984 im Alter von 15 Jahren zu seinem ersten Date auf Rollschuhen (sowas wie Inliner mit Stützrädern) nach Buzzetto gekurvte...

Zahlreiche Gäste erschienen bei Steins um unbeschwert feuern zu können. Unbeschwert von daher, dass den Frauen endlich wieder das lang vermisste Tragen von damals als chic befundenen Schulterpolstern und den Männern das umhängen von Lederbrustbeutel nicht mit Hohn bedacht wird, sondern vielmehr zum Gewinn eines Fasses Bier für das schönste 80er-Outfit beitragen konnte.

Der gesamte Bauwagen um Martin - Siggi - Schneider und Mugel (Halb Mensch halb Pudel) gaben sich die Ehre:

Einen herzlichen Dank an die Mitglieder des Rothenberger Schützenvereins für die vorzügliche Bedienung. Wie es in den 80ern so üblich war, gab es dann natürlich auch "Sauren" und Bailys bis zum Abwinken. Einige Mägen konnten sich nicht so schnell auf das säurehaltige Getränk umstellen und so wurde schnell ein neuer Longdrink Namens "Wodka-Paule" kreiert.

Während einige auf der Tanzfläche Pfennig-werfen spielten (Pfennige = 100stel einer Deutschen Mark => Mark = Stabile Währungseinheit vor dem Euro), vergnügte sich Acki&Viehzie mit einigen runden LKW-Quartett.

Während des gesamten Abends lief auf einem Fernseher im Wechsel "Schulmädchenreport 86" und die besten Spiele auf dem C64!

Gegen 24:00 Uhr war es dann soweit: Dieter-Thomas Hellermann präsentierte die Nominierungen für die beste Kultklamotte der 80er-Jahre-Party

Dieses waren im einzelnen:

1. Alt Hippie, Pornobalkenträger und 80er-Jahre Verehrer "Brummer Flori" + Freundin Steffi

2. Michael "Campino" Münning und Alex "Travolta" Ehling mit "Moulin Rouge"-Anna Ewering

3. "Charly -Topper Harley- Sheen" feat. die Mutter aller Brustbehaarungen Mike Wilhelm Elling

4. Die Madonna-Imitatoren und Therapiegruppe WLP -Weiblich-Ledig-Planlos
(Erlebnis in den 80ern .....  eigene Geburt!)

Nur einer konnte das Rennen um den begehrten 30-Liter-Rolink-Cup gewinnen. Das Publikum musste mit Applaus entscheiden. In die Endrunde kam Wilhelm Elling und die Travolta Gruppe. Elling konnte sich medial und brachial durchsetzen.
Auf den Rängen folgten Hippo-Punker-Flori und WLP.

Im Anschluß wurde dann noch bis in die Morgenstunden gefeiert.

Am Ende der Veranstaltung gab es dann doch den ein oder anderen, der sich sehnlichst wieder das Jahr 2002 herbeigesehnt hat.

Wer an die Achtziger denkt, erinnert sich bestimmt auch noch an ...

· Ernö Rubiks Zauberwürfel. Den konnten nämlich nur große Brüder und jüngere Onkel wieder in den Ausgangszustand zurückbringen ...
· Eine lange Haarsträhne in der Kurzhaar-Frisur
· Weiße Leder-Turnschuhe von Adidas mit drei blauen Streifen an der Seite
· Espandrillos, diese bunten Stoffschlappen mit Bastsohle, mit denen man noch nicht mal schnell laufen konnte
· Frigeo-Ahoj-Brause aus Brausetütchen
· Knibbelbilder mit Auto- oder Starmotiven in Coca-Cola-Flaschen
· Prilblumen von der Spülmittelflasche zum Aufkleben. Verzierten viele Küchenfliesen ...
· Kultige Langnese-Eissorten wie „Dolomiti“, „Flutschfinger“ oder „Brauner Bär“
· T-Shirts in Neonfarben
· Weiße oder schwarze T-Shirts mit neongelben und neonpinken Smileys
· Playmobil-Männchen. Durften in keinem Kinderzimmer fehlen.
· Aerobic im ZDF-Fernsehprogramm (mit Lockerungsübungen zum Schluss)
· Tornister für die Schule von Scout oder Amigo
· Video 2000 (den natürlich nur Deine Familie hatte, während sämtliche Mitschüler schon VHS-Kassetten schauen konnten...)
· Sammelbildchen von Panini mit Fußballstars oder den Glücksbärchis ...
· Weiße Frottee-Schweißbänder für den Kopf und für die Handgelenke
· Bazooka-Joe-Kaugummis - quadratische rosafarbene Dinger, die fürchterlich nach Farbstoffen schmeckten ...
· Twix, das noch Raider hieß
· Der Fernseh-Ferienprogramm-Song („Huuraaaa, Leute es sind Ferien, alle machen blau von Flensburg bis nach Oberammergau ...)
· Kleine LCD-Games - Mini-Taschen-Computerspiele mit piepsigen Sound. Gab’s zum Beispiel für Fußball und Eiskunstlauf ...
· „Wetten, dass...?“ mit Frank Elstner
· Aktenkoffer mit Zahlenschloss als Schultasche
· Tintenpatronen mit rosa oder lila Tinte
· Rote, apfelförmige Zahnklammer-Dosen am Band
· Nicki-Pullover
· Songs aus dem Radio aufnehmen - zum Beispiel bei der „Schlagerrally“ mit Wolfgang Roth (jeden Samstag um 13.05 auf WDR 1)
· Leder-Brustbeutel
· Turnschuhe mit Klettverschluss
· Die ARD-Musiksendung „Formel 1“ mit Teasy, dem weißen Zeichentrickhund ...
· „Spaß am Dienstag“ mit Werner und Zini
· Quartett-Kartenspiel mit „Formel 1“-Bildern („Von Null auf Hundert in 7,6 Sekunden, STICH....“)
· Glanzbilder und Poesiealben
· „Ein Herz für Kinder“-Aufkleber

In den achtziger Jahren dominierte vor allem eines das Lebensgefühl der Menschen: Die pure Lust am Konsum.
Aus diesem Grund ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass dieses Jahrzehnt einen typischen Menschentypen hervorbrachte.

Den Yuppie. Seine einfache Devise: Man muss mit dem System im größtmöglichen Einverständnis leben und für sich selbst daraus möglichst viele Vorteile gewinnen - schon läuft das Leben munter vor sich hin. Yuppies hinterfragen keine Entwicklungen, sie nehmen sie hin, finden sich damit ab. Und profitieren davon. Ein weiterer Menschentyp der achtziger Jahre:

Der Popper! Das geschniegelte Upper-Class-Kid zeigte sich vorzugsweise mit schleimiger Fönfrisur - der Popper-Tolle - dazu gehörten vorzugsweise weiße T-Shirts in Kombination mit einem pastellfarbenen Jacket. Und beim Familienfest, wenn es besonders schön sein sollte? Kein Problem - dann wurde halt noch die schmale braune oder dunkelrote Lederkrawatte aus dem Schrank geholt. Krasser Gegensatz dazu:

Die Punks. Provokantes Outfit, gefärbte und hochstehende Haare - ihr Lebensmotto: Provokation.

Konsum und Lifestyle - sie bestimmten die Zeit zwischen 1980 und 1990 sehr. Wer Kleidung kaufte, der achtete nicht nur auf das Aussehen, sondern auch auf die Marke.

Schön war vor allem die Kindheit in den achtziger Jahren. Zur Schule ging man mit einem Scout- oder Amigo-Tornister (die damals übrigens noch einfarbig waren und noch keine aufgedruckten Blumen, Dinosaurier, Pokemons hatten), Schreiben lernte man mit einem Pelikan- oder einem Geha-Füller, was für die Eltern eine schwierige Entscheidung darstellte. Vor allem, als Mitte der 80er Jahre ein Füller namens „Tornado-Super-SLS“ auf den Markt kam, der sogar einen integrierten Tintenkiller hatte ...

Auch die Freizeitgestaltung war damals oft noch viel einfacher als heute. Ein mögliches Highlight: Aufkleber mit Werbeaufdrucken oder Sprüchen beziehungsweise Knibbelbildchen aus den Deckeln von Coca-Cola-Flaschen sammeln.

Und wenn es überhaupt irgendwie technisch wurde, dann mit dem C64, auf dem man tolle Games wie „Packman“ spielen konnte.

Auch die Jugend in den 80er Jahren verfügte über markante Kennzeichen: Schick war, wer sich in seine schulterlangen Haare eine Dauerwelle machen ließ und sich vor einer Party mit reichlich Oilily-Parfum besprühte. Und sich zum gemütlichen Sit-In mit seinen Freundinnen und Freunden am Nachmittag in die Pierot-Kissen auf dem Bett kuschelte. Und dabei an der Wand auf das Schwarz-Weiß Poster eines Mannes schaute, der ein Baby auf dem Arm hatte ...

German Top 20 - 06.05.82

Bleibt noch kurz zu erwähnen, dass Dr. Dietzenhöfer seinen Junggesellenabschied in Münster gefeiert hat und deshalb etwas verspätet bei dieser Veranstaltung erschienen ist.