Exkursion nach Bösel

Wie auch in vorherigen Jahren so nahm der JSV auch in diesem Jahr an einem Schützenfest bzw. Jubiläum außerhalb Wettringens teil. Diesmal ging es mit 60 Schützen samt Montur auf Einladung des Wettringer Pfarres Erdbürger nach Bösel im Landkreis Cloppenburg, welches Herr Erdbürgers Diakonatsgemeinde war.

Nach einer zweistündigen Fahrt auf verstopften Autobahnen aber mit einem klimatisierten Bus kamen wir am Pfarrhaus an, wo der Pfarrgemeinderat uns mit einem Faßchen "kaltgereiftem" bereits erwartete. Weiter ging es um 17.00 Uhr zu unserem Schlafquartier in Form einer schmucken Turnhalle. Nachdem sich jeder eine 5 qm große Schlafparzelle ausgesucht hatte, marschierten wir dann zum Kompanielokal der uns angegliederten fünften von insgesamt sieben Kompanien. Hier erführen wir die ersten interessanten Neuigkeiten über die Statuten unserer Gastgeber. So wird in Bösel z. B. der König zwei Wochen vor dem eigentlichen Schützenfest durch das Schießen auf Scheiben ermittelt. Außerdem finden jeden Monat Trainigsschießen statt, an denen die Vereinsmitglieder teilnehmen müssen.

Am frühen Abend dann folgte der Sternmarsch mit ca. 500 Schützen und einer "sehr starken Damenriege". Im Gegensatz zu den Bräuchen im Münsterland gibt es auch weibliche Mitglieder in den Tiefen der cloppenburgischen Schütenfestlandschaft. Leider ist es ihnen verwehrt mitzuschießen.

Nach dem Sternmarsch trat man auf dem Dorfplatz an und der ehemalige König nebst Königin fuhr - wie dort so üblich - in einem metallicgrünen Audi Cabriolet vor. Dann wurden nahezu alle Schützen einer jeden Kompanie einzeln aufgefordert zum dortigen Generaloberst zu kommen und einen meist höchst wichtigen Orden in Empfang zu nehmen. Nach lediglich  3,5 Stunden bei 28,5 Grad Celsius im Schatten ging es für alle endlich zum Festzelt, wo ausgelassen auf einem Jungendtanz mit anhängender Kirmes bis in die Morgenstunden gefeiert wurde.

Hier sind einige Eindrücke dieser Veranstaltung:

Am Sonntagmorgen um 9:00 Uhr servierte uns das DRK ein schmackhaftes Frühstück im Pfarrheim. Danach stand der Besuch einer Heiligen Messe auf dem Plan mit anschließendem Platzkonzert des außerordentlich guten Böseler Orchesters in der Fußgängerzone vor der Kirche. Erste Mietversuche für unser Schützenfest im nächsten Jahr scheiterten jedoch daran, daß dieses Orchester 1.000,00 DM pro Stunde und nicht, wie zuerst von J. Bischoff verstanden, pro Tag kostet.

Jetzt hieß es sich bei einem Frühschoppen auf das vorzubereiten, was da kommen möge. Und es kam wie es kommen mußte: Nach einem erneuten Sternmarsch bei über 30 Grad Celsius im Schatten und einer erneuten stundenlangen Ordensverleihung war man heilforh als es dann zum Festzelt ging. Mittlerweile 15:00 Uhr hatte man bis 20:00 Uhr Zeit sich von Bösel und neuen Bekanntschaften zu verabschieden ehe es gen Heimt ging.

Es bleibt zu sagen: ein vollkommen gelungenes Wochenende wurde uns da beschert, was nicht zuletzt der großartigen Organisation des Böseler Pfarrgemeinderates, unseres Pfarrers, dem DRK und dem Vorstand der fünften Kompanie aber auch den schönen Töchtern Böseler Mütter zu verdanken ist. Vielleicht sieht man sich ja schon vor dem Jubiläum des JSV im Jahr 2001 wieder.

Eine kleine Abordnung des Vorstandes sowie unser Pfarrer sind noch bis zum Montag geblieben, um an dem eigentlichen Festakt teilzunehmen. Das dieses eine sinnvolle Entscheidung war, belegt folgendes Dokument, welches dem JSV im Original vorliegt:
 

TAUSCHVERTRAG

zwischen  dem

Junggesellen-Schützenverein Wettringen von 1651 e.V.  (nachstehend JSV genannt)

und der

Gemeinde Bösel.

Hiermit wird die Verwaltung der Gemeinde Bösel ab sofort durch die Gemeinde Wettringen mit Unterstützung durch den JSV übernommen.

Im Gegenzug übernimmt die Gemeinde Bösel die Verwaltung eines bäuerlichen Vorortes der Gemeinde Wettringen mit B... beginnend.

Bösel, den 19.07.1999

Die Vertreter der Parteien


 

Wolfgang Lau                Thomas Flüthmann             Heini Kamps
Oberst JSV                   Schreiber JSV                   Boß V. Kompanie
 

Für die Richtigkeit der Angaben:

Erdbürger
Pfarrer